Die Geschichte von DUNDEE

Am 19. März 2019 erhielt die Geschäftsstelle einen Anruf von einer Mitarbeiterin eines Lokals in OHZ, dass unter den Mülltonnen eine schwarz/weiße, verletzte Katze liegt. Nach Aussagen eines anderen Mitarbeiters wurde sie bereits seit drei Tagen immer wieder dort herum humpelnd gesehen, sie lief vorher aber immer weg, wenn man sich nähern wollte.

Die Geschäftsstelle informierte die 1. Vorsitzende, Stephanie Musik, die dort hinfuhr, die Katze nahm und sie dem dort in der Nähe praktizierenden Tierarzt vorstellte. Durch Abtasten wurde festgestellt, dass der linke Oberarm gebrochen ist, das linke Auge war blutunterlaufen und die Nase blutverkrustet. Die Pflegestelle, Ivonne Berner, übernahm mittags das Tier und stellte die Katze am Nachmittag ihrer Tierärztin vor. Es war ein Kater. Er wurde geröntgt und es wurde bestätigt, dass der Knochen des linken Oberarms glatt durchgebrochen war. Es war ein ganz frischer Bruch – höchstens drei bis sechs Tage alt. Da die Verletzungen (Auge, Nase, Fell abgeschrabt und das Bein) alle an der linken Seite waren, ist der Kater ziemlich wahrscheinlich von einem Auto angefahren worden.

Dass DUNDEE, so haben wir den Kater genannt, trotz des mehrtägigen hilflosen Zustandes und seinen schweren Verletzungen noch Lebenswillen hatte; zeigte sich in der Pflegestelle gleich dadurch, dass er gefressen hat, wie ein „Scheunendrescher“.

Weil die Behandlung von DUNDEE aufwendig war, wurde Kontakt mit der Tierklinik Posthausen aufgenommen. Die Pflegestelle fuhr DUNDEE am 20.03. nach Posthausen (eine Stunde Fahrt) wo er dann operiert und für zwei Tage stationär aufgenommen wurde. Zum Glück waren die anderen Verletzungen nicht behandlungsbedürftig und so konnte DUNDEE am 22.3. wieder aus der Klinik abgeholt werden.

Nach der OP des Beines darf DUNDEE nun nicht springen. Naheliegend ist daher eine Unterbringung solch schwer verletzter Katzen in großen Käfigen, um ihnen das Springen unmöglich zu machen. Aber auch der größte Käfig ist ein Käfig und bedeutet Stress für Katzen. Auch DUNDEE war sehr unglücklich in seinem großen Käfig. Daher durfte er nach zwei Tagen dann ins Badezimmer der Pflegestelle umziehen. Alle erhöhten Gegenstände kann er hier nun über Stufen erreichen und somit ist die Gefahr, dass er springt nicht mehr gegeben. Dieser Raum gefällt DUNDEE deutlich besser.

Er bekommt zweimal täglich eine Versorgung seiner Wundnarbe sowie einmal täglich Schmerzmittel. DUNDEE ist sehr anhänglich und schmusig in der Pflegestelle. Daher ist zu vermuten, dass DUNDEE ein zahmer Kater ist, der bisher Menschenkontakt gewohnt war und auch in einem häuslichen Umfeld gelebt hat. Schade, dass dieses lieben Kerl niemand zu vermissen scheint.

Ende April 2019 wird Dundee noch einmal geröntgt um festzustellen, ob der Knochen gut zusammengewachsen ist. Wenn das so ist, kann der Pin entfernt werden.

Zusätzlich wurde im Rahmen der Untersuchungen festgestellt, dass DUNDEE einen innenliegenden Hoden hat, der auch operiert werden muss. Diese OP erfordert einen Bauchschnitt. DUNDEE steht also noch einiges bevor. Aber die Pflegestelle ist überzeugt, dass dieser Kater, der so anhänglich und liebenswert ist, all diese Stressfaktoren gut überstehen wird, um dann schließlich in ein neues Zuhause umzuziehen.